Beiträge zu Deutschland

Hamster stirbt im Hamsterrad vor Erschöpfung
2025/41 Inland Die Bundesregierung will, dass länger gearbeitet wird

Immer mehr Arbeiten – auch samstags gehört Vati dem Chef

Die Deutschen sollen mehr arbeiten. Dafür will die Bundes­regierung das Arbeitsgesetz überarbeiten – ganz egal, was die Betroffenen davon halten. Die Gewerkschaften bekunden ihr Unbehagen bislang nur mit Umfragen. Eine Kolumne über Leistungsideologie und deutschen Wahn.
Asaf Levitin, Ron Segal, Andrea von Treuenfeld und Matthias Naumann (v. l.) am 30. September in der ­Hessischen Landesvertretung, Berlin
2025/41 Inland Israelis berichten über ihr Leben in Deutschland

Das bedrohte Zuhause

Berlin ist lange schon beliebt bei Israelis. Mittlerweile leben rund 20.000 in der Hauptstadt. Der 7. Oktober 2023 hat auch für sie vieles verändert. Bei einer Veranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft berichteten zwei von ihnen von ihren durchaus unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven.
Deutscher Wald
2025/40 Hintergrund Ein normales Land? Autorinnen und Autoren über die Situation, 35 Jahre nach der Osterweiterung der BRD

Großdeutsches Jubiläum: Frieden mit Deutschland? Ist Deutschland normal geworden?

Es ist, als hätte ein gütiger Weltgeist dafür gesorgt, dass den Deutschen genug Zeit bleibt, ihre postnazistischen Konflikte auszutragen, durchzuwalken und zu kurieren, um sich dann, stinknormal geworden, unauffällig in den weltweiten Reigen einer allgemeinen Faschisierung einzureihen. Deutsche Nazis bestechen noch nicht mal mehr mit Originalität und die ordinären Antisemiten haben es hierzulande sogar vergleichsweise schwer. Wolfgang Schäuble durfte als Finanzminister zwar Griechen­land drangsalieren, aber die EU-Integration scheint bislang nicht wie befürchtet zum Sprungbrett neuer deutscher Weltmachtphantasien zu werden. Friedrich Merz will zwar die »stärkste Armee Europas«, macht aber auf internationalem und euro­päischem Parkett doch nur eine blasse Figur. Gibt es also 35 Jahre nach dem Beitritt der DDR zur BRD jenseits der allgemeinen Kritik an Staat und Nation wenig Grund dafür, dem deutschen Michel am Zeug zu flicken? Das wollte die »Jungle World« anlässlich der Feierlichkeiten am 3. Oktober zu 35 Jahren Deutsche Einheit wissen.
»Zwölf Mark kost’ dees Büachl? A bißl teier, Herr Nachber ... Zündhölzeln ha’m S’ koane??« »Simplicissimus«-Karikatur über den schlechten Verkaufsstart von »Mein Kampf« aus dem Jahr 1925
2025/30 Interview Olivier Mannoni, Übersetzer, im Gespräch über die neue französische Übersetzung von »Mein Kampf«

Jungle+ Artikel »Das Vokabular der Nazis war eines der Angst«

Vor 100 Jahren erschien Hitlers Propagandaschrift »Mein Kampf«. Zunächst ein absoluter Flop, erreichte sie im Lauf der nationalsozialistischen Herrschaft Massenauflagen; um die zwölf Millionen Exemplare wurden in Deutschland bis Kriegsende schätzungsweise gedruckt. Die »Jungle World« sprach mit dem französischen Übersetzer Olivier Mannoni über seine Mitarbeit an der kritischen Neu­übersetzung ins Französische, die Unverständlichkeit von Hitlers Sprache und darüber, wie die nationalsozialistische Sprache dauerhaft in den politischen Wortschatz eingesickert ist – und noch die Gegenwart prägt.
Die Grenzen der Nächstenliebe. Polnische Grenzposten Anfang Juli an der deutsch-polnischen Grenze bei Pieńsk
2025/30 Inland Polen kontrolliert die Grenzen zu Deutschland

Freier Verkehr ade

Polen hat die deutschen Grenzkontrollen mit eigenen beantwortet. Wirtschaftsverbände fürchten nun, dass der wichtige Grenzverkehr eingeschränkt werden könnte. In Polen unterstützt unterdessen die katholische Kirche die nationalistische Agitation, die sich auch gegen Deutschland richtet.
Führte nach Ansicht der NS-Iranistik den »Sieg des arischen Blutes« herbei: Reza Schah Pahlavi (Mitte), Shah von Persien von 1925 bis 1941
2025/27 dschungel Die deutsche Faszination für den Iran

Jungle+ Artikel Herrenmenschen unter sich

Die deutsche Faszination für den Orient und vor allem für Persien ist alt. In der Zeit des Nationalsozialismus propagierte man gar eine Verwandtschaft zwischen den »Ariern« im Iran und im Deutschen Reich. Die rechte Bewunderung für den antimodernen Iran ist auch aus den Reihen der AfD immer wieder zu vernehmen.
An der deutsch-polnischen Grenze in Frankfurt (Oder): kontrolliert werden zumeist Menschen mit dunkler Hautfarbe
2025/23 Inland Wie sehen die von der Bundesregierung veranlassten Kontrollen vor Ort an der deutsch-polnischen Grenze aus?

Jungle+ Artikel Keine grenzenlose Freundschaft

Seit mehr als einem Jahr wird die Grenze zu Polen kontrolliert. Mit einem baldigen Ende ist nicht zu rechnen, denn die neue Bundesregierung verschärft die Migrationspolitik. In Polen wird das kritisiert. Ein Besuch an der deutsch-polnischen Grenze.
Deutsche Soldaten nach ihrer Kapitulation in Trier, 4. März 1945
2025/19 Thema Die Alliierten trafen 1945 auf eine deutsche Bevölkerung, die keine Reue zeigte

Jungle+ Artikel Volk ohne Reue

Im besiegten Deutschland trafen die Alliierten auf eine Bevölkerung, die bis zuletzt gekämpft und gemordet hatte. Die mit der US-Armee reisenden Journalistinnen Lee Miller und Margaret Bourke-White sowie der Nachrichtenoffizier Saul Padover berichten von Begegnungen mit Deutschen, die zwar von den Nazi-Verbrechen wussten, aber keinerlei Schuldbewusstsein zeigten.