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Moishe Postone
2024/36 Christine Achinger im Gespräch über das Moishe Postone Legacy Project

»Postone war ein Gegner binärer Denkweisen«

Als Theoretiker beschäftigte sich Moishe Postone mit Kapitalismus, Antisemitismus und dem Zusammenhang zwischen beidem. Bekannt wurde er außerdem für seine Texte über die deutsche Linke, deren Umgang mit Antisemitismus und der NS-Vergangenheit er immer wieder kritisierte. Postone verstarb 2018. Vor kurzem hat das Moishe Postone Legacy Project seine Arbeit aufgenommen. Die »Jungle World« sprach mit Christine Achinger über die Ziele des Projekts.
Martina Renner
2024/35 Martina Renner, Linkspartei, im Gespräch über Maja T.s Haftbedingungen in Ungarn

»Es gibt Bettwanzen und Kakerlaken«

Deutsche Behörden lieferten Maja T. Ende Juni nach Budapest aus. Dort wird T. vorgeworfen, an einem Überfall auf Rechtsextreme beteiligt gewesen zu sein. Politiker der Linkspartei haben T. im Gefängnis besucht. Die »Jungle World« hat ­Martina Renner, die innenpolitische Sprecherin der Bundestagsgruppe der Linkspartei, über ihre Eindrücke befragt.
Sächsische Jugend mit Hang zu schlechten Wortspielen. Kundgebung der Jungen Alternativen während des Europawahlkampfs in Dresden
2024/34 Matthias Bley, ­Koordinator im Arbeitsbereich Demokratie beim ­Alten Gasometer Zwickau, im Gespräch über rechtsextreme ­Bedrohungen

»Es entsteht eine neue rechtsextreme Jugendkultur«

Ende Juli entschieden sich die Veranstalter des Tausendfüßler-Festivals im sächsischen Zwickau, einen bereits laufenden Rave plötzlich abzubrechen. Etwa 30 Jugendliche, die vorher an einer AfD-Veranstaltung mit Maximilian Krah teilgenommen hatten, sollen geplant ­haben, die Party anzugreifen. Das Zwickauer soziokulturelle Zentrum Alter Gasometer e. V. wandte sich daraufhin mit einer Warnung an die Öffentlichkeit. »Hier braut sich wieder etwas zusammen«, hieß es in der Mitteilung. Die »Jungle World« sprach mit Matthias Bley, Koordinator im Arbeitsbereich Demokratie beim Alten Gasometer.
Schwanger im Gelsenkirchener Gefängnis. Und das nur wegen sogenannten Schwarzfahrens
2024/33 Leo Ihßen, ­Freiheitsfonds, im Gespräch über die Menschen, die fürs Schwarz­fahren ins Gefängnis wandern

»Ein Armutszeugnis für die BRD«

Wer ohne gültigen Fahrschein erwischt wird, muss ein Bußgeld bezahlen, und wer auch das nicht bezahlen kann, dem droht eine sogenannte Ersatzfreiheitsstrafe. Jedes Jahr landen deshalb Tausende Menschen im Knast. Die Initiative Freiheitsfonds sammelt Spenden, um für diese Menschen die Strafe zu bezahlen und sie dadurch aus der Haft zu befreien. Mit den knapp 932.000 Euro, die seit der Gründung der Initiative im Dezember 2021 zusammengekommen sind, konnten bis zum 6. August 1.000 Häftlinge freigekauft werden. Anlässlich dieses Jubiläums sprach die »Jungle World«mit Leo Ihßen vom Freiheitsfonds.
Juliane Nagel
2024/32 Juliane Nagel, sächsische Landtagsabgeordnete der Linkspartei, im Gespräch über Proteste gegen Flüchtlingsheime in Leipzig

»Die hasserfüllte Stimmung erinnert an 2015«

Im Leipziger Stadtteil Thekla gab es in der Nacht zum 20. Juli einen Brandanschlag auf eine geplante Unterkunft für Geflüchtete, die Wände wurden dabei mit Hakenkreuzen und entsprechenden Parolen beschmiert. Die Polizei konnte das Feuer löschen, bevor es das Gebäude erfasste. Ein 24jähriger Anwohner gilt als mutmaßlicher Täter. Die »Jungle World« sprach mit der Landtagsabgeordneten Juliane Nagel (Linkspartei) über die Lage in Thekla.
»Populistische Maßnahme, die das Leben von Geflüchteten verkompliziert«. Protest gegen die Bezahlkarte für Flüchtlinge in München
2024/30 Matthias Weinzierl, Bündnis »Offen bleiben München«, im Gespräch über Bezahlkarten für Flüchtlinge und wie sie zu umgehen sind

»Die Bezahlkarte ist rechtspopulistische Symbolpolitik«

Vielerorts erhalten Flüchtlinge keine Geldzahlungen mehr, sondern eine Bezahlkarte, mit der sie in Geschäften bezahlen, aber nur wenig Geld bar abheben können. Dieses System soll bald bundesweit eingeführt werden, darauf haben sich die Bundesländer geeinigt. Das Bündnis Offen bleiben München will mit der Aktion »Offen! Für Kartentausch« Flüchtlinge mit Bargeld ausstatten. Die »Jungle World« sprach mit Matthias Weinzierl, der sich ehrenamtlich in dem Bündnis engagiert.
Fast jeden Tag verursachen russische Angriffe auf die Zivilbevökerung in der Ukraine Tod, Trümmer und Verwüstung. Von einer Rakete getroffenes Wohngebäude in Dnipro, 29. Juni
2024/27 Ragna Vogel, Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine, im Gespräch über humanitäre Hilfe im Kriegsgebiet

»Täglich nur zwei Stunden Strom«

Das Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine sammelt seit Beginn des russischen Überfalls Anfang 2022 Spenden für Überlebende der nationalsozialistischen Verbrechen in der Ukraine. Die »Jungle World« sprach mit Ragna Vogel über die Arbeit des Netzwerks.
»Die Aufarbeitung der Besetzung des Sowi-Instituts kritisch begleiten«. Nach der Besetzung an der Berliner Umboldt-Universität im Mai
2024/26 Jakob, Gruppe Tacheles, im Gespräch über die Aufarbeitung der antiisraelischen Proteste an der HU Berlin

»Man darf die Gewaltbereitschaft nicht unterschätzen«

Im Mai besetzten israelfeindliche Aktivist:innen das Institut für Sozialwissenschaften der Berliner Humboldt-Universität (HU). Sie hinterließen rote Hamas-Dreiecke und andere antisemitische Schmierereien an den Wänden. Die neu gegründete Gruppe Tacheles – Solidarische Gruppe gegen Antisemitismus an der HU Berlin fordert die Universitätsleitung dazu auf, sich klar gegen Antisemitismus zu stellen und die Vorfälle aufzuarbeiten. Die »Jungle World« sprach mit Jakob* über das Selbstverständnis der ­Gruppe.
Ist laut gegen Nazis: Jörn Menge, Geschäftsführer der Initiative »Laut gegen Nazis e. V.«
2024/24 Jörn Menge, »Laut gegen Nazis«, im Gespräch darüber, wie man mit Markenrechten Rechtsextremen eine Einnahmequelle nimmt

»Wir tragen rechtsextreme Codes als Marke ein«

Die Hamburger Initiative »Laut gegen Nazis e. V.« sichert sich mit der Aktion »Recht gegen rechts« Markenrechte an rechtsextremen Codes, damit rechtsex­treme Online-Shops sie nicht mehr als Kleidungslogos benutzen können. Die »Jungle World« sprach mit dem Vereinsvorsitzenden Jörn Menge.
Christian Specht im Berliner Abgeordnetenhaus, als das Behindertenparlament dort 2022 zum ersten Mal tagte
2024/23 Christian Specht und Julia von Schick von Berliner Behindertenparlament über die Arbeit dieser Vertretung

»Ich wollte unzufriedenen Menschen eine Tür öffnen«

Seit 2020 gibt es das Berliner Behindertenparlament. Es vertritt die Interessen von Menschen mit Behinderung bei Politiker:innen und Behörden. Alle Ber­li­ner:in­nen mit Behinderungen können sich auf die 100 Parlamentssitze bewerben, die Teilneh­me­r:in­nen werden anschließend ausgelost. Die »Jungle World« sprach mit dem Initiator Christian Specht und seiner Assistenz Julia von Schick, die auch dem Vorstand des Fördervereins des Behindertenparlaments angehört.