Fünf Jahre nach dem rassistischen Anschlag in Hanau sind bei den Angehörigen und Überlebenden noch immer Fragen offen.

Die AfD, die inzwischen gemeinsam mit der Union im Bundestag Anträge zur »Beendigung der illegalen Migration« beschließen kann, besaß in ihrer Geschichte zahlreiche Verbindungen zu rechts­terroristischen Netzwerken.

Zwei Mal innerhalb von sechs Wochen gab es einen Brandanschlag auf die queere Kneipe »B Sieben« in Rostock. Die Täter sind unbekannt, doch Beobachter verweisen auf eine wachsende rechtsextreme Jugendszene in der Stadt.

Die Polizei hat eine mutmaßliche Nazi-Terrorgruppe ausgehoben: die »Sächsischen Separatisten«, kurz: »SS«. Drei der acht Festgenommenen sind AfD-Mitglieder, einer von ihnen ist Vorsitzender eines Kreisverbands.

Der zweite Prozess zum rassistischen Brandanschlag in Saarlouis 1991 endete mit einem Freispruch. Ein Untersuchungsausschuss im saarländischen Landtag untersucht die damalige Anschlagsserie und die Versäumnisse der Behörden.

Zahlreiche bekannte Fälle rechtsextremer Staatsdiener haben die Behörden gezwungen, das Phänomen ernster zu nehmen als früher.

Weltweit beziehen sich Nazi-Gruppen wie die Atomwaffen Division auf das Buch »Siege« von James Mason. Er feiert darin Massaker und Serienmörder und plädiert für wahllosen Terror, um den Zusammen­bruch der gesellschaftlichen Ordnung herbeizuführen.

Seit der Selbstenttarnung des NSU im Jahr 2011 ist der rechtsextreme Terrorismus in Deutschland vielfältiger geworden. Das zeigt eine neue Datenbank des Think Tanks Cemas.

In ihrem jüngsten Newsletter berichtet die Amadeu-Antonio-Stiftung von einer erneuten Bombendrohung gegen sie. Bedrohungen gehören mittlerweile zum Büroalltag vieler Organisationen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren. Auch Gewerkschaften berichten von Einschüchterungsversuchen.

1991 wurde Samuel Yeboah durch einen Brandanschlag auf eine Flüchtlings­unterkunft in Saarlouis ermordet. Nun ist ein bekannter Nazi deswegen verurteilt worden. Der Prozess zeigte, wie gleichgültig die Polizei damals mit dem Fall umging. Etliche Brandanschläge aus der Zeit wurden nie aufgeklärt.

Ein Drittel der Haftstrafe des NSU-Unterstützers André Eminger wurde zur Bewährung ausgesetzt. Der nun veröffentlichte Gerichtsbeschluss zeigt, dass ihm das Gericht abkaufte, den Rechtsextremismus hinter sich gelassen zu haben.