In Frankreich gestaltet sich die Regierungsbildung schwierig. Präsident Emmanuel Macron hat Lucie Castets für das Amt der Premierministerin abgelehnt. Sie war vom linken Parteienbündnis vorgeschlagen worden, das im Juli bei der Parlamentswahl stärkste Kraft geworden ist.

Der Rassemblement national will den Eindruck erwecken, nichts mehr mit Antisemitismus und Schläger-Nazis zu tun zu haben. Doch um solche Verbindungen zu finden, muss man nicht lange suchen.

Nach dem Wahlerfolg des französischen Rassemblement national bei der Europawahl ist der Einfluss von Marine Le Pens Partei im EU-Parlament gewachsen. Sie dominiert nun die neu gegründete drittgrößte Fraktion des EU-Parlaments, »Patrioten für Europa«.

Bei der konservativen Partei Les Républicains hat die vorgezogene Parlamentswahl zu schwerwiegenden Zerwürfnissen geführt. Unter der Führung des Vorsitzenden Éric Ciotti hat der rechte Flügel der Partei mit dem Rassemblement national ein Wahlbündnis gebildet und unterstützt diesen mit Kontakten zu Wirtschaftsverbänden.

Auf den Wahlerfolg der extremen Rechten bei den Europawahlen reagierte der französische Präsident Emmanuel Macron mit der Auflösung der Nationalversammlung. Die Wahlen könnten eine vom Rassemblement national geführte Regierung bringen.

Der 28jährige Jordan Bardella ist Spitzenkandidat der rechtsex­tremen französischen Partei Rassemblement national bei der Wahl zum Europaparlament im Juni. In Umfragen liegt der RN bei bis zu 32 Prozent der Stimmen.