Beiträge von Holger Pauler

Schwierige Restitution. Für die Beethoven-Büste wurden rund 200 Erbberechtigte ermittelt
2024/35 dschungel Raub und Restitution - eine Doppelausstellung in Wien beschäftigt sich mit der Verfolgung und Enteignung der Juden

Die Gier der Museen

Von den »Arisierungen« in der NS-Zeit profitierten auch die Sammlungen der Stadt Wien. Die zweiteilige Schau »Raub« erinnert an die Konfiszierung jüdischen Eigentums, die nur der Auftakt für die Entrechtung und Ermordung der Juden war. Die Ausstellung präsentiert sich als filmische Installation an zwei Schauplätzen. Sie beginnt im Jüdischen Museum Wien, das symbolisch für die unzähligen Orte der Beraubung steht. Dort werden die Geschichten der rechtmäßigen Besitzer erzählt und der Abtransport der gestohlenen Objekte gezeigt. Im Museum Wien beobachten die Besucher den Prozess des Auspackens und der Einverleibung in die Städtischen Sammlungen.
Besucher des KZ Buchenwald am Tor des Lagers mit dem Schriftzug »Jedem das Seine«, 1960
2024/02 dschungel Ahlrich Meyer, Politologe und Historiker, im Gespräch über die Herausforderungen der frühen Holocaustforschung

Jungle+ Artikel »Eine totalitäre Welt«

Von der Verdrängung über die Zeugenschaft, Dokumentation und Aufarbeitung zur Instrumentalisierung, Ritualisierung und Historisierung. Ahlrich Meyer, emeritierter Professor für Politische Theorien und Politische Ideengeschichte, spricht über die verschiedenen Phasen der Aufarbeitung des Holocaust. Und darüber, was die Holocaustforschung vergessenen Pionieren wie dem Trotzkisten David Rousset zu verdanken hat.
T-Shirt von »Partizan Rothschild« (First Vienna FC 1894), 2018
2023/39 dschungel »Superjuden« im Fußball: Was macht einen jüdischen Club aus?

Jungle+ Artikel »Einig Spiel führt zum Ziel«

Die Ausstellung »Superjuden. Jüdische Identität im Fußballstadion« in Wien dokumentiert die Geschichte der Clubs First Vienna FC 1894, FK Austria Wien und SC Hakoah Wien, zudem die des FC Bayern München, von Ajax Amsterdam und Tottenham Hotspur FC. Außerdem geht es um die nicht einfach zu beantwortende Frage, was denn einen »jüdischen Club« ausmacht.
Perry Anderson mit Mikrofon
2023/33 dschungel Zur Neuauflage von Perry Andersons »Über den westlichen Marxismus«

Von allen guten Massen verlassen

In seinem 1976 erschienenen Buch »Considerations on Western Marxism« warf der britische Historiker Perry Anderson unter anderem den Vertretern der Frankfurter Schule vor, den Klassenkampf vernachlässigt zu haben. Der westliche Marxismus sei durch die Trennung von der politischen Praxis geprägt. Die deutsche Fassung seines einflussreichen Buchs ist jetzt in einer Neuauflage erschienen.
Der Tatort in der Königsallee nach dem Mord an Walther Rathenauam 24. Juni 1922
2022/25 dschungel Ein Gespräch mit Martin Sabrow über die Hintergründe des Mords an Walther Rathenau

»Ultraradikale Konkurrenten am rechten Rand«

Am 24. Juni 1922 wurde Walther Rathenau, Reichsaußenminister der Weimarer Republik für die linksliberale Deutsche Demokratische Partei, auf offener Straße erschossen. Das Attentat reihte sich in eine Serie von rechtsextremen Anschlägen ein, die die Weimarer Republik erschütterten. Der Historiker Martin Sabrow erläutert, welche Rolle die rechtsterroristische Organisation Consul dabei spielte, warum die konservative Justiz half, die Hintergründe der Mordserie zu vertuschen, und welche geheimen Pläne für eine deutsche Gegenrevolution dahinter standen.
Cecil Taylor auf dem Festival »Improvised Music II/88«
2022/21 dschungel Markus Müller widmet sich der Geschichte des Labels Free Music Production

Gegen die Kleider­ordnung im Jazz

Ein Buch widmet sich der Geschichte des Berliner Avantgarde-Labels Free Music Production (FMP), das vier Jahrzehnte die improvisatorische Musik maßgeblich prägte. Beeinflusst von den Ideen der Achtundsechziger, schuf die Musikerinitative eine Plattform für die Produktion, Präsentation und Dokumentation von Freier Musik. Durch die bahnbrechende Zusammenarbeit mit Cecil Taylor erlangte das Label internationale Bedeutung.
Adorno
2021/38 dschungel Axel Schildts Studie ­»Medien-Intellektuelle in der Bundesrepublik«

Adorno on Air

Der Historiker Axel Schildt zeigt in einer fulminanten Studie, wie Intellektuelle die Entwicklung Westdeutschlands zwischen Kriegsende und den späten sechziger Jahren beeinflussten und dafür die Medien nutzten.
Studenten tragen Bücher jüdischer Schriftsteller zum Scheiterhaufen
2021/10 dschungel Jörg Osterlohs Studie »Ausschaltung der Juden und des jüdischen Geistes. Nationalsozialistische Kulturpolitik 1920-1945«

»Wer deutschen Blutes ist«

Der Historiker Jörg Osterloh untersucht die »Ausschaltung der Juden und des jüdischen Geistes« aus Wissenschaft, Kunst und Medien durch die Nationalsozialisten in seiner gleichnamigen Studie. Die Entfernung der Juden aus dem Kulturleben war auch der Versuch, sie aus dem Bewusstsein der Bevölkerung verschwinden zu lassen.