Sie sind lange vorbei, die Zeiten, als Twitter, mittlerweile X, für ein Medium gehalten wurde, das qualitativ hochwertige Informationen über aktuelle Geschehnisse als Erstes verbreitet. Das zeigte sich erneut nach dem Anschlag von Solingen.
Neue Recherchen belegen die Vorgehensweise der russischen »Trollfabrik«. Nicht immer geht es um die Verbreitung von Falschnachrichten, auch emotionale Geschichten dienen der Propaganda.
Die Zahl der Twitter-Konten mit Verbindungen zur »russischen Trollfabrik«, von denen aus gezielt Tweets zur US-Präsidentschaftswahl, Hassbotschaften und »fake news« verbreitet wurden, ist deutlich größer als zunächst angenommen. Mitte Februar löschte Twitter einige Tausend Troll-Accounts. Vielen Usern gefiel das gar nicht.
Nach Trollfabriken mischen sich auch vermehrt sogenannte Elfenfabriken im Internet in russische Online-Debatten ein. Eine regierungsfeindliche Gruppe beschäftigt Berichten zufolge ein Netzwerk von bezahlten Online-Kommentatoren.
Die russische Propaganda nutzt derzeit gehäuft gefälschte Websites, Videos und angebliche Regierungsdokumente. Damit soll unter anderem die Solidarität mit der Ukraine geschwächt werden.
In sozialen Medien hetzen professionelle russische Internet-Trolle gegen Kritiker der russischen Regierung. Auf der Straße werden die Opfer dann häufig tätlich angegriffen.