In Suriname gab es seit dem 17. Jahrhundert eine jüdische Gemeinschaft, viele ihrer Mitglieder waren in der »Jodensavanne« auch an Plantagenwirtschaft und Sklaverei beteiligt. Eine Spurensuche.

Seit 1924 kann man die berühmte Nofretete-Büste in Berlin bewundern. Doch nun fordert sie der Leiter der ägyptischen Antikenbehörde zurück – mit guten und mit schlechten Argumenten.

Lange Zeit wurde über die Geschichte der algerischen Hilfssoldaten geschwiegen. Der algerisch-französische Autor Mehdi Charef hat sie als einer der Ersten erzählt.

Französische Linke prangern die Verbrechen des Kolonialismus in Algerien und den Rassismus an, schweigen sich aber über das autoritäre Regime in Algerien aus. Rechte warnen mit Verweis auf den Bürgerkrieg der neunziger Jahre vor einer islamistischen Bedrohung und ignorieren die französischen Kolonialverbrechen, um Rassismus kleinzureden.

Jene europäischen Algerier, die nach der Unabhängigkeit als Nutznießer der Kolonialherrschaft vertrieben worden waren, wählen oftmals konservativ oder rechtsextrem und pflegen ihre Kolonialnostalgie. Dass es auch anders geht, zeigt die Vereinigung der fortschrittlichen Pieds-noirs und ihrer Freunde, die sich gemeinsam mit arabischen Algeriern kritisch mit der Kolonialgeschichte auseinandersetzt.

Der Antikolonialist und NS-Widerstandskämpfer Anton de Kom aus Suriname soll in den Niederlanden mit einem nach ihm benannten Lehrstuhl geehrt werden. Er starb in einem Außenlager des KZ Neuengamme, doch sein Leben und Werk sind in Deutschland kaum bekannt.

Chinas »Aufstieg« ist ein Wiederaufstieg aus kolonialen Ruinen. Eine geschichtslose deutsche Linke, die das ignoriert und es sich im Erbe des Kolonialismus gemütlich macht, braucht es nicht.

Über Aufstieg und ­Niedergang der postkolonialen Selbstbestimmung.

Im Berliner Humboldt-Forum eröffnen das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst nach langer Vorlaufzeit die ersten Teile ihrer Sammlungen. Das Publikum wird Zeuge erstaunlicher Verrenkungen.

Deutschland hat mit der namibischen Regierung über die Anerkennung des Genozids an den Ovaherero und Nama verhandelt. Mit dem Ergebnis sind viele Nachkommen der Opfer unzufrieden.

In vielen Ländern werden Statuen von Befürwortern der Sklaverei oder des Kolonialismus umgestürzt. Auch Deutschland war eine Kolonialmacht, doch Ehrungen für deren Vertreter haben bislang nur wenige Menschen irritiert.

Auch in Deutschland wird nun über Denkmäler diskutiert, die Kolonialismus und Militarismus verherrlichen. Diese Auseinandersetzung ist Teil des Kampfes gegen Rassismus.