Von Die »Pille danach« ist in Polen rezeptpflichtig, was bedeutet, dass Polinnen kaum Zugang zu dem Notfallverhütungsmittel haben. Termine bei Gynäkologinnen zu bekommen, ist zeitaufwendig, die Beratung gebührenpflichtig, Ärzte im konservativen Polen sind nicht geneigt, das stigmatisierte Verhütungsmittel zu verschreiben. Die »Jungle World« sprach mit Teresa Dagulecka* vom Kollektiv Dzień Po (Tag danach), das über ein informelles Netzwerk die »Pille danach« verteilt.
Die auch unter Linken vieldiskutierte »Polyamorie« sieht vor, dass man mit Wissen und Einverständnis aller Beteiligten mehrere Liebesbeziehungen führen darf. Ist das damit die passende Beziehungsform für den Neoliberalismus? Na, und wenn schon!
Laura Méritt betreibt den feministischen Sexshop »Sexklusivitäten«, ist Initiatorin des »Feministischen Porno-Filmpreises Europa« und als Sexberaterin tätig. Die Jungle World hat bei ihr ein paar Ratschläge für Sie eingeholt.
In den Sechzigern und Siebzigern wollten Linke den Sex befreien und meinten dabei meist den der heterosexuellen Männer. In den achtziger Jahren kämpften Feministinnen gegen Porno-Zensur und Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter für Selbstbestimmung. In den Neunzigern folgte die Queer-Bewegung. Heute werden Dildos vom Verbraucherschutz getestet, und an die Stelle der Forderung nach Befreiung und Selbstbestimmung ist der Imperativ sexuellen Selbstmanagements getreten. Eine kleine Geschichte des Verhältnisses der Linken zum Sex.
In Berlin fand am Wochenende zum vierten Mal das »Pornfilmfestival« statt. Unsere Reporter haben zwar den »Air Sex Contest« verpasst, im Kino dieses Mal aber ganz genau hingeschaut und Impressionen zusammengetragen.
Warum ist heute die Monogamie auch im linken Milieu die gängige Form der Liebesbeziehung? Ist es nicht fortschrittlicher, in puncto Freundschaft und Sexualität einen verantwortungsbewussten Hedonismus zu pflegen? Was an konformistischen und romantischen Beziehungsmodellen abzulehnen ist, warum Eifersucht dumm ist, welche Vorteile das »Fremdgehen« haben kann und wie wir dabei zu besseren Menschen werden, erklärt Oliver Schott