Mit dem Hubschrauber an die Grenze
Berlin, Jena, Leipzig, Hamburg – an mehreren Orten gingen Ende vergangener Woche Antifaschist:innen auf die Straße. Sie hatten eine gemeinsame Forderung: »Freiheit für Maja«.
In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni ist Maja T. nach Ungarn ausgeliefert worden. Dort droht eine lange Gefängnisstrafe: Die ungarischen Behörden werfen T. vor, zwischen dem 9. und 11. Februar 2023 in Budapest an Gewalttaten gegen Rechtsextreme beteiligt gewesen zu sein.
Am »Tag der Ehre« am 11. Februar treffen sich dort jedes Jahr Faschist:innen aus ganz Europa und gedenken der Niederlage von Wehrmacht, SS und ihren ungarischen Kollaborateuren bei dem Versuch, die Belagerung der Stadt durch die Rote Armee zu durchbrechen. Die ungarischen Strafverfolgungsbehörden ordnen T. einer kriminellen Vereinigung zu, die in dem Zeitraum Rechtsextreme überfallen und schwer verletzt haben soll.
Ende vergangenen Jahres wurde T. in Berlin verhaftet und saß seitdem in Untersuchungshaft. Am 27. Juni entschied das Berliner Kammergericht schließlich, dass die von Ungarn beantragte Auslieferung zulässig sei.
Gegen die Behörden richtet sich der Vorwurf, sie hätten die Auslieferung absichtlich so schnell und in der Nacht vollzogen, um einer Entscheidung des Verfassungsgerichts zuvorzukommen.
Noch kein Abonnement?
Um diesen Inhalt zu lesen, wird ein Online-Abo benötigt::