Im armenischen Alltag ist vom Krieg wenig zu spüren, doch nach der militärischen Niederlage gegen Aserbaidschan im vorigen Jahr bleibt die Lage bedrohlich.
Mit der Kapitulation der armenischen Region Bergkarabach nach einem Angriff Aserbaidschans endet auch eine historisch gewachsene geopolitische Konstellation im Südkaukasus.
Seit Mitte Dezember sperrt Aserbaidschan den Zugang zur armenisch besiedelten Enklave Bergkarabach. Der Diktator Ilham Alijew nutzt die humanitäre Notlage als Druckmittel gegen Armenien.
Aserbaidschan stellt implizit weitere Gebietsansprüche an Armenien, doch das enge Bündnis des Diktators Alijew mit der Türkei ist Russland ein Dorn im Auge.
Nach dem Krieg in Bergkarabach und enormen Gebietsgewinnen für Aserbaidschan werden viele Armenier wohl niemals wieder in ihre alten Wohnorte zurückkehren können.
Die Spannungen zwischen den Kaukasus-Staaten Aserbaidschan und Armenien um die Grenzregion Bergkarabach haben zuletzt wieder zugenommen. EU und USA fördern Friedensgespräche, auch Russland will vermitteln. Eine Einigung über Bergkarabach scheint sich abzuzeichnen.
Zwischen den seit Jahrzehnten verfeindeten ehemaligen Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien sind erneut heftige Kämpfe ausgebrochen. Im Hintergrund verfolgen auch die Türkei und Russland weiterhin ihre eigenen geopolitischen Interessen in der Region.
Die Türkei hat Aserbaidschan im Krieg um Bergkarabach unterstützt. Der aserbaidschanische Sieg stärkt die panturkistische Ideologie in beiden Ländern.