Das ehemalige Wirecard-Vorstandsmitglied Jan Marsalek ist nur ein Beispiel für Verbindungen deutscher Unternehmer und Politiker zu russischen Geheimdiensten. Kritik daran aus dem Ausland wurde über viele Jahre abgewehrt.
In der Ölregion von Texas, einem der sedimentreichsten Permbecken der Welt, soll mehr Erdgas gefördert werden. Das dabei genutzte Fracking und der Ausbau der Infrastruktur verursachen ökologische Verwüstungen.
Die deutsche Wirtschaft scheint auch ohne russisches Gas zurechtzukommen. Ein Grund dafür sind staatliche Subventionen, durch die Deutschland der heimischen Industrie einen Vorteil verschaffte.
Weil Russland kaum noch Erdgas liefert, sind die Bundesregierung und die EU auf der Suche nach Ersatz. Besonders wählerisch ist man dabei nicht. So gelten Katar und Aserbaidschan inzwischen als wichtige »Energiepartner«.
Um weiterhin klimaschädliches Erdgas zu importieren, sollen in Norddeutschland LNG-Terminals gebaut werden. Das dient vor allem den Interessen der petrochemischen Industrie, sagt Energieexperte Andy Gheorghiu.
Unternehmerverbände und Energieversorger fordern, Betriebe im Fall von Gasknappheit zuungunsten von Privathaushalten bei der Versorgung zu priorisieren. Das verstieße gegen die entsprechende EU-Verordnung.
Der russische Überfall auf die Ukraine zeigt, wie angreifbar die deutsche Wirtschaft bei weltpolitischen Konflikten ist. Die Bevölkerung soll Opfer bringen, damit die Industrie die Krise übersteht.
In den kommenden Jahrzehnten wird die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen stark sinken. Gerade die Opec-Staaten könnten davon jedoch zunächst sogar profitieren.
Deutsche Rechte hoffen bereits auf die Gelegenheit, um bei den anstehenden Sozialprotesten anzudocken. Eine Übereinstimmung mit so manchen linken Protestierenden könnten in einer russlandfreundlichen Haltung bestehen.