Bilanz ziehen nach 20 Jahren. Über das Grundsätzliche reden. Dazu haben sich neun heutige und ehemalige »Jungle-World«-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen getroffen. Nicht am Konferenztisch, sondern zu einem fürstlichen Abendmahl. Einige von ihnen sollen debattieren und moderieren, andere kochen und bewirten, wieder andere das Ganze dokumentieren. Gegessen und getrunken wird zusammen.
Dass Nationalisten Sozialisten sein können und Sozialisten Nationalisten und dass das alles äußerst unschön ist, ist eigentlich banal. Von Anfang an hat sich die »Jungle World« mit den viel zu häufigen Übereinstimmungen von links und rechts beschäftigt. Aber nicht jede ideologische Gemeinsamkeit ist schon eine Querfront.
Wer etwas vorhergesehen hat, das dann tatsächlich eintritt, lag richtig. Auf diesem Prinzip beruhen die Naturwissenschaften. Irren ist menschlich, Irrtümer als solche zu erkennen, Voraussetzung für Fortschritt. Auch in der Politik wird sich gerne mal geirrt, das haben deutsche Linke zuletzt wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Die EU sieht sich als Vorreiter beim Klimaschutz und setzt dazu auf »Bioenergie«, vor allem auf die Verfeuerung von Holz. Zerstört werden einfach Wälder in anderen Ländern.
Wegen des Klimawandels ist eine Zunahme starker tropischer Wirbelstürme wahrscheinlich. Da es an Messdaten mangelt, lässt sich aber nicht beweisen, dass es schon jetzt mehr Superstürme gibt.
Die Veränderungen des Klimas werden immer besser verstanden. Neue Forschungsergebnisse zum Klimawandel geben jedoch keine Entwarnung, höchstens gibt es etwas mehr Zeit für Gegenmaßnahmen.
Experimente in der Hirnforschung ermöglichen es, durch die Messung von Hirnaktivitäten Rückschlüsse auf Gehörtes und Gesehenes zu ziehen. Vom Gedankenlesen ist die Forschung jedoch noch weit entfernt.
Bei der Welternährung geht es um mehr als ein Verteilungsproblem. NGO und Vereinte Nationen fordern eine Änderung der weltweiten Agrarpolitik und setzen auf den Kleinbauern.
In den mathematischen Modellen der Anlageberater war die Krise nicht vorgesehen. Da es sie trotzdem gibt, zweifeln nun sogar Wirtschaftsmathematiker an den gängigen Berechnungsgrundlagen der Ökonomie.