Von Islamismus betroffen
In mehreren Bundesländern ist ein Anstieg islamistischer Vorfälle an Schulen zu beobachten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Recherche des Südwestrundfunks (SWR). Dabei geht es oft um antisemitische Beleidigungen, aber auch um Drohungen mit Bombenattentaten und Amokläufen.
Sozialarbeiter:innen und Lehrer:innen sprechen im Bericht des SWR-Fernsehmagazins »Vollbild« davon, dass sich muslimische Schüler:innen seit dem 7. Oktober islamistisch radikalisieren. Dafür machen sie auch Hassprediger in den sozialen Medien verantwortlich.
Signifikanter Anstieg islamistisch motivierter Vorfälle
Für seinen Bericht hatte der SWR bei Innen- und Bildungsministerien der Bundesländer um eine Einschätzung gebeten. Aus Berlin wurde zurückgemeldet, dass sich die »angespannte« Lage inzwischen wieder »den Umständen entsprechend beruhigt« habe. Andere Bundesländer melden weiterhin erhöhte Spannungen. Das Innenministerium Brandenburgs warnt: »Der Nahost-Konflikt wird weiterhin als Mobilisierungsthema und Brandbeschleuniger wirken.«
Hessen berichtet von einem signifikanten Anstieg islamistisch motivierter Vorfälle an Schulen: Seit 2018 seien 15 solcher Vorfälle gemeldet worden, davon elf im »zeitlichen und sachlichen Zusammenhang« mit dem Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober, darunter sechs anonyme Bombendrohungen gegen hessische Schulen. Im Jahr 2024 sei die Zahl der Vorfälle hingegen wieder zurückgegangen.
In Rheinland-Pfalz habe es einzelne Amokdrohungen gegen Schulen mit Bezug zum Nahost-Konflikt gegeben. Weitere Bundesländer berichten von einzelnen Schülern, die sich dem Islamismus zugewendet hätten, oder stellen eine »leicht erhöhte Tendenz an islamistisch motivierten Aktivitäten fest, die im Kontext Schule auftreten«. Nicht alle Bundesländer erfassen islamistische Vorkommnisse an Schulen oder antworteten auf die Umfrage.
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