Im Zuge des Ethno-Booms in den achtziger Jahren wurde die deutsche Übersetzung von »L’Afrique fantôme« des französischen Schriftstellers und Ethnographen Michel Leiris rege rezipiert. Das Logbuch einer Forschungsreise quer durch den afrikanischen Kontinent erscheint nun in einer erweiterten Neuausgabe, die die Widersprüche des Kolonialismus zwischen Gier nach Besitz und Sehnsucht nach vermeintlich von der Zivilisation unverdorbener Kultur dokumentiert. »Phantom Afrika« gilt als Auftakt der Auseinandersetzung mit Raubkunst, Kolonialismus und Eurozentrismus.