Das erste bedeutende internationale Wirtschaftsabkommen haben die Taliban mit einem chinesischen Staatskonzern geschlossen, der Öl fördern will. Wichtiger als ökonomische Interessen scheinen für China Sicherheit vor islamistischen Anschlägen und politischer Einfluss zu sein.

Eine Versammlung von Geistlichen in Kabul hat das Taliban-Regime legitimiert. Doch gegen dieses entwickelt sich erster bewaffneter Widerstand.

Statt die Beziehungen zum Regime der Taliban zu normalisieren, sollte die »internationale Gemeinschaft« mit demokratischen Organisationen und Frauenrechtlerinnen zusammen arbeiten, sagt Massouda Jalal. Sie kandierte als erste Frau in der Geschichte Afghanistans für die Präsidentschaft und musste im vergangenen Jahr vor den Taliban nach Europa fliehen.

Zehntausende Afghaninnen und Afghanen haben das Recht, in Deutsch­land aufgenommen zu werden. Doch bisher haben es nur wenige von ihnen aus Afghanistan heraus geschafft. Die Bundes­regierung unternimmt kaum etwas, den übrigen zu helfen.

Eine Bedrohung für die gesamte Region. Der Politologe Ayjaz Wani im Gespräch über internationalen Terrorismus in Afghanistan.

Die Taliban beherrschen ein wirtschaftlich zerrüttetes Land. Der Kampf gegen den »Islamischen Staat« stärkt auch in der Taliban-Regierung die besonders extremen Islamisten.

Schon vor der Machtübernahme der Taliban lebten Frauen, die Sport treiben, in Afghanistan gefährlich. Fast 200 konnten mittlerweile das Land verlassen.

Die USA und ihre Verbündeten haben in Afghanistan vieles falsch gemacht. Mit der Machtübernahme der Taliban hat der Kampf gegen den globalen islamistischen Terror einen herben Rückschlag erlitten.

Nach der Eroberung Kabuls geben die Taliban sich moderat. Es gibt gute Gründe, ihnen nicht zu trauen.

Die Bundesregierung gibt sich überrascht, doch die Machtübernahme der Taliban war vorherzusehen. Die lokalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundeswehr überlässt sie größtenteils ihrem Schicksal.