Der Richtungsstreit der Konservativen in Großbritannien

Wie rechts soll es werden?

Die rassistischen Unruhen in Großbritannien fallen in eine Zeit, in der sich die Konservative Partei nach ihrem Machtverlust neu ausrichten muss. Die Konkurrenz von Nigel Farages rechtspopulistischer Partei Reform UK setzt sie unter Druck.

London. Nur wenige Wochen nachdem die Labour-Partei die Regierungsgeschäfte im Vereinigten Königreich übernommen hatte, kam es zu rassistischen und muslimfeindlichen Riots, bei denen Ende Juli und Anfang August in zahlreichen Städten Großbritanniens rechtsextreme Gruppen und Mobs Moscheen, Flüchtlingsunterkünfte, Fahrzeuge mit osteuropäischen Kennzeichen attackierten und sich Straßenschlachten mit der Polizei lieferten.

Ausgelöst hatte die Unruhen eine gezielt verbreitete Desinformation über eine Messerattacke, bei der am 29. Juli drei Schulmädchen in Southport in Nordwestengland ermordet und zehn weitere verletzt wurden. Es wurde suggeriert, dass der Täter ein per Boot nach Großbritannien gekommener muslimischer Asylsuchender sei. Tatsächlich ist der 17jährige Täter Brite und bisherigen Erkenntnissen zufolge geistig verwirrt – die Polizei und Staatsanwaltschaft haben ein terroristisches Motiv ausgeschlossen.

Kemi Badenoch, die für den Partei­vorsitz der Tories kandidiert, bezeichnet sich als »Einwanderin der ersten Generation« und sprach sich einst für Einwanderung aus. Jetzt will sie diese signifikant reduzieren.

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