Das Denken und die Strategien der Queers for Palestine

Das queere Stockholm-Syndrom

Über die sogenannten Queers for Palestine hat man sich in den vergangenen Monaten lieber lustig gemacht, als ihre Strategien und ihr Denken einer Analyse zu unterziehen. Eine Untersuchung, mit welchen Verrenkungen versucht wird, Israel als mindestens ebenso schwulenfeindlich darzustellen wie die palästinensischen Gebiete, welche krude Identifizierung von Queers mit Palästinensern vorgenommen wird und wer neben Judith Butler die theoretischen Köpfe der Bewegung sind.

Wer trotz Judith Butlers Infragestellung der Vergewaltigungen, die am 7. Oktober durch die Hamas verübt wurden, immer noch nicht glauben wollte, dass sie ein verkommener Mensch ist, wurde allerspätestens Ende Mai eines Besseren belehrt, als im Spiegel ein großes Porträt über sie erschien. Darin wurde auch über eine Veranstaltung im April in New York berichtet, bei der sie ihr, wenn man es nett ausdrücken will, populärwissenschaftliches Buch »Who’s Afraid of Gender« vorstellte und nebenbei ausführte, es sei eine »Karikatur, dass Frauen, Schwule, Lesben und trans Menschen in Palästina nicht frei und offen leben«.

Butler, die, um im Bild zu bleiben, tatsächliche mittlerweile vollends zu einer Karikatur ihrer selbst geworden ist, fühlte sich wohl dazu genötigt, einige jüngste Aussagen zurechtzurücken: Oft nämlich wurde nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober über die sich selbst so nennenden »Queers for Palestine« gespottet, es handle sich bei ihnen um »Chicken for KFC« oder »Blacks for the KKK«. Diese Schmähkritik, die tatsächlich einen Punkt trifft und Butler wohl zu ihrer phantastisch-fanatischen Äußerung trieb, wurde allerdings nicht wirklich weitergedacht.

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