Die CDU-Politikerin Saskia Ludwig hat keine Berührungsängste mit dem rechten Rand

Podium des Grauens

Saskia Ludwig, Landtagsabgeordnete der CDU in Brandenburg, hatte zu einem Podium zur Covid-19-Pandemie einen Referenten mit Nähe zur rechtsesoterischen Anastasia-Bewegung eingeladen. Nach Kritik lud sie diesen wieder aus und verschob die Veranstaltung zunächst. Besagter Referent war allerdings nicht die einzige Person auf dem Podium, die nach rechts keine Berührungsängste hat.

Die Brandenburger Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig (CDU) wollte die Folgen der Pandemiemaßnahmen öffentlich diskutieren – und hatte sich dazu einen Podiumsgast mit Nähe zur rechtsesoterischen Anastasia-Bewegung eingeladen. Ricardo Leppe sollten neben anderen am 16. September in Beelitz zum Thema »Digitale und gesundheitliche Selbstbestimmung: Kinder und Jugendliche aus der Falle holen« sprechen. Doch nachdem Antifa­schist:in­nen und Medien darauf aufmerksam gemacht hatten, um wen es sich bei Leppe handelt, wurde er zunächst ausgeladen und schließlich die gesamte Veranstaltung auf die Zeit nach dem Wahlkampf verschoben.

Saskia Ludwig hatte schon in der Vergangenheit keine Berührungsängste mit dem rechten Rand. 2012 musste sie nach einem Interview mit der »Jungen Freiheit« vom Fraktionsvorsitz zurücktreten.

Leppe ist Gründer des Vereins »Wissen schafft Freiheit«. Die Amadeu-Antonio-Stiftung bezeichnet den Verein als »Knotenpunkt in der rechtsesoterischen und verschwörungsideologischen Vernetzung«. Rund um den Verein hat sich ein Netzwerk gebildet, in dem sich Menschen über »alternative« Lernmethoden und die Gründung freier Schulen austauschen. Seit der Covid-19-Pandemie ist die Diskreditierung des staatlichen Schulsystems durch die rechtsesoterische Szene eher salonfähig geworden. Ludwig entschuldigte sich für die Einladung mit der Begründung, dass ihr Leppe »von dritter Seite« als »unkonventioneller bildungspolitischer Referent« empfohlen worden sei. Von wem diese Empfehlung kam, ließ sie allerdings offen.

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