Seit Mitte März finden in Syrien regelmäßig Demonstrationen gegen das Regime statt, mindestens 200 Menschen sollen dabei von Sicherheitskräften getötet worden sein, mehrere hundert wurden inhaftiert. Auslöser der Proteste waren Ereignisse in der Stadt Dara’a im Süden des Landes. Dort wurden Anfang März mehrere Jugendliche festgenommen, weil sie regimekritische Parolen an Hauswände gesprüht hatten. Am 19. März gingen die Bewohner Dara’as auf die Straße und verlangten die Freilassung ihrer Kinder – stattdessen töteten Sicherheitskräfte sechs Demonstranten. Die Proteste haben sich seither auf ganz Syrien ausgeweitet, in der Nacht zum Dienstag demonstrierten 10 000 Menschen in Homs. Bêkas A.* ist Soziologiestudent aus al-Qamischli und Mitglied der neu gegründeten »Koalition kurdischer Jugendgruppen« (Itilaf), die sich an den Protesten beteiligt. Das Interview wurde per Handy geführt. Bêkas hat sich zu diesem Zweck ein türkisches Mobiltelefon ausgeliehen, das von den syrischen Sicherheitsdiensten nicht abgehört werden kann.