Beiträge von raul zelik

2000/36 Interview Jairo Bedoya, kolumbianischer Sozialforscher

»Kolumbien ist für die USA strategisch zentral«

Militärhilfe und Drogenbekämpfung für die Menschenrechte - US-Präsident William Clinton gab sich bei seinem Kolumbien-Besuch letzte Woche ganz demokratisch. Einige tausend Demonstranten sahen das anders. Sie wiesen auf Verbindungen der US-Regierung zu den kolumbianischen Paramilitärs hin, die für die Morde an zahlreichen Oppositionellen verantwortlich gemacht werden.

Jairo Bedoya ist Sozialforscher des Medelliner Bildungsinstituts IPC, das Projekte in den Armenvierteln der Stadt durchführt. 1999 wurde Bedoya im Auftrag der Paramilitärs entführt und drei Wochen festgehalten. Seit seiner Freilassung lebt er im Exil. Zuletzt beteiligte er sich an Aktivitäten von Oppositionsgruppen in Madrid gegen die internationale Finanzierung des Plan Colombia (Jungle World, 34/00).

1998/37 Interview Pablo Beltrán

»Die Guerilla ist nicht allmächtig«

Pablo Beltrán ist Sprecher der Nationalen Befreiungsarmee (ELN), einer Guerilla, die etwa 70 Fronten in ganz Kolumbien unterhält. Im Juli hat sich die ELN unter Schirmherrschaft der deutschen Bischofskonferenz mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Kolumbien im Kloster Himmelspforten bei Mainz getroffen, um über den bewaffneten Konflikt zu sprechen (Jungle World, Nr. 30 und 33/98). Seitdem ist die ELN-Delegation in Europa unterwegs.

Daß die Guerilla bei ihrer Rundreise auf die Unterstützung des deutschen Kanzleramts und des Agenten Werner Mauss zählen kann, hat in Deutschland Mißtrauen geweckt. Pablo Beltr‡n erklärt die Verbindungen seiner Organisation zur deutschen Regierung sowie das ELN-Projekt einer gesellschaftlichen Debatte ohne Demobilisierung der Guerilla.