Pipilotti Rist, 35, wurde mit Video-Filmen wie "I'm Not The Girl Who Misses Much" (1986), "Pickelporno" (1992) und "Blutclip" (1993) international bekannt. Vor ihrem steilen Aufstieg in der Kunstszene arbeitete sie als Bühnenbildnerin für Musik-Bands, was die "Clip"-Ästhetik ihrer Videos entscheidend prägte. Sie ist Produzentin, Regisseurin, Kamerafrau und Hauptdarstellerin in einem. Die meist nur wenige Minuten dauernden Videos erkunden das Verhältnis zwischen Bild und Text, Anarchie und Ordnung, Erotik und Technik. Obwohl Rist das Etikett zurückweist, als "feministische Künstlerin" die sexuellen Phantasien von Frauen zu dekonstruieren, gilt sie in ihrer Heimat Schweiz als Girlie-ldol. Die Omnipräsenz in den Medien - zuletzt große Features zeitgleich in Vogue und Emma - steht im Widerspruch zu den realen Produktions- und Einkommensverhältnissen. Rist, DAAD-Gast des Berliner Künstlerprogramms 1996/97, über ihren Erfolg: "Niemand zahlt mir meine Produktionen."
Bis zum 1. Juni zeigt das Berliner Museum für Gegenwart im Hamburger Bahnhof ihre Ausstellung "Remake of the Weekend". Zur Ausstellung ist ein Katalog mit CD erschienen.