Der Lebensweg von Arie Jaffè ist typisch für die Kibbuz-Gründergeneration: Der gebürtige Berliner mußte 1933 aus Deutschland emigrieren, schloß sich in Wilna der linkszionistischen Partei Haschomer Hatzair an, flüchtete nach dem Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion zur Roten Armee und kämpfte mit ihr gegen die Deutschen. 1950 kam er nach Israel und wurde im Kibbuz Yakum zum Experten für Zitrusfrüchte. Jaffè stand jahrelang an der Spitze der linkssozialistischen Mapam-Partei, unter anderem hat er als ihr ständiger Repräsentant in der Sozialistischen Internationale mit Olof Palme, Fran ç ois Mitterrand und Willy Brandt zusammengearbeitet. Jaffè hat die programmatische Arbeit der Mapam-Partei zwei Jahrzehnte geprägt - bis zu ihrer Auflösung im Bürgerrechtsbündnis "Meretz" Anfang der neunziger Jahre. Auch heute noch ist er an der Diskussion des Kibbuzim-Dachverbandes Artzi federführend beteiligt.