Donald Trump verkörpert den US-amerikanischen Traum als Alptraum

Straight Out of Gotham City

Donald Trump und seine Mitstreiter können am besten als Parodie auf den Amerikanischen Traum im Stil des »American Gothic« verstanden werden. Hier schlägt die verdrängte Gewalt dieses Traums in einen Alptraum, in Wahnsinn und Paranoia um, die Idee von Freiheit mutiert zur grenzenlosen Zerstörungslust.
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Donald Trump tritt erneut an, um Präsident der USA zu werden, und auch in der EU regieren vermehrt Rechtspopulisten und erstarken die Rechtsextremisten. Was sind die Ursachen dieses rechten Aufschwungs und was könnte ihn aufhalten? Lars Quadfasel stellte zunächst fest, dass der Aufstieg des Rechtspopulismus und seiner Protagonisten vom Format Donald Trump keine Besonderheiten der USA darstellen.

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Die Vereinigten Staaten von Amerika waren schon immer beides: Ein Traumland, in dem es angeblich »unbegrenzte Möglichkeiten« gibt und das als »Land der Freien und Heimat der Tapferen« gelten will, und ein Alptraum aus Gewalt, Bigotterie und einer sehr eigenen Form des kollektiven Wahnsinns. Nirgendwo auf dieser Welt ist es so normal, verrückt zu sein, und keine andere Kultur ist so hoffnungslos verliebt in den Alptraum wie die der USA. Das eine, so wird in beinahe jedem großen Roman, beinahe in jedem großen Film, beinahe in jedem großen Song aus den USA deutlich, ist nicht zu haben ohne das andere.

Da, wo dieser Wahnsinn seine tieferen Wurzeln hat, liegt ein semiotisches Territorium, dem man den Namen American Gothic gegeben hat, ein wenig in Anlehnung vielleicht an die Schauerromantik in Britannien, die von Tod und Wiedergang, von Vampiren, unheimlichen Mönchen und künstlichen Menschen besessen war.

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