Bewaffnete Rebellengruppen in Myanmar feiern Erfolge gegen das Militärregime

Junta auf dem Rückzug

Bewaffnete ethnische Rebellengruppen in Myanmar feiern Geländegewinne. Das Militärregime hat die Kontrolle über weite Teile des Landes verloren.

Der Rebellenbewegung gegen das Militärregime in Myanmar ist ihr wohl bisher größter militärischer Erfolg gelungen: Truppen der Rebellenbewegung Myanmar National Democratic Alliance Army (MNDAA) und der Ta’ang National Liberation Army (TNLA) haben nach eigenen Angaben am 25. Juli Lashio eingenommen. Die größte Stadt des nordöstlichen Shan-Staats, einer Verwaltungseinheit an der Grenze zu China, Laos und Thailand, liegt an den wichtigsten Handelsrouten nach China. Vor allem aber ist sie der Sitz des Nordostkommandos, eines von 14 Regionalkommandos der Tatmadaw, der Streitkräfte Myanmars, deren Führung sich Anfang 2021 an die Macht geputscht hatte. General Min Aung Hlaing stürzte damals die gewählte Regierung von Aung San Suu Kyi und versetzte das Land in einen Bürgerkrieg.

Es ist das erste Mal, dass es einer der aufständischen Ethnic Armed Organizations (EAO) in Myanmar, einem Land mit 135 ethnischen Gruppen, gelungen ist, eine solch wichtige Stellung einzunehmen. In den zurückliegenden Monaten sind aber schon unzählige Orte und Militärbasen an die EAO gefallen, so nach Angaben der TNLA auch kürzlich Mogok, das Zentrum des lukrativen Rubinbergbaus in der zentral gelegenen Region Mandalay rund um die gleichnamige zweitgrößte Stadt des Landes. Im Shan-Staat wird seit Ende Juni verstärkt gekämpft, als die Three Bro­therhood Alliance (3BA) die MNDAA, die TNLA gemeinsam mit der Arakan Army (AA) eine Offensive gegen das Militär entlang der Straße zur chinesischen Provinz Yunnan begannen.

Dass die regimetreuen Kräfte nur noch einen Bruchteil der Fläche Myanmars kontrollieren, ist mit einem hohen Blutzoll erkämpft und hat extreme Verwüstungen verursacht.

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