Der Influencer Mois setzt antisemitische Postings ab und bedroht seine Ex-Frau

Eifersucht auf Juden

Der einst erfolgreiche Youtuber Mois bedroht seine ehemalige Frau, weil sie ihn für den jüdischen Rapper Sun Diego verlassen habe.

Gerüchte darüber hatte es in der an Gerüchten nicht eben armen Deutschrap-Blase schon seit einigen Monaten gegeben. Die Frau des ehemaligen Youtube-Stars Zelemkhan Arsanov, bekannt unter dem Namen »Mois«, habe ihn verlassen, besagten sie, und sei nun mit dem jüdischen Rapper Sun Diego zusammen.

So ein wirklicher Skandal ist es natürlich nicht, dass Menschen sich ineinander verlieben und auch wieder trennen. Mois und seine nunmehrige Ex-Frau Anys sind allerdings tsche­tsche­ni­schstämmige Muslime, und dass sie nun mit einem Juden zusammen sein soll, kränkte Mois wohl ganz besonders.

Wochenlang sonderte Mois antisemitische Postings ab, drohte und machte und tat, bis eine gediegene Mehrheit der Influencer und Reaction-Youtuber sich seiner Sicht der Dinge angeschlossen hatte.

Wochenlang sonderte er entsprechend antisemitische Postings ab, bezeichnete den Rapper unter anderem als »dreckigen Juden«, drohte und machte und tat, bis eine gediegene Mehrheit der Influencer und Reaction-Youtuber sich seiner Sicht der Dinge angeschlossen hatte. Antisemitismus gehe zwar gar nicht, so die meisten, aber mit der Frau eines Freundes durchzubrennen, sei auf jeden Fall ein No-Go.

Was Antisemitismus angeht, ist diese Blase dem Bekenntnis nach gegen den Hass auf Juden. Gleichzeitig definiert sie aber recht freizügig, was Hass auf Juden wohl sein könnte. Dabei hat sie zudem ganz eigene Vorstellungen von der angeblichen Macht der Juden. Auch das ist nicht selten.

Gerüchte über »die Juden«

Auf dem Höhepunkt der Debatte über illegale Downloads vor einigen Jahren kursierte in Kreisen der Piratenpartei allen Ernstes eine Äußerung von jemandem, der ­angab, einen Juden zu kennen, und der habe gesagt, dass er nach Herzenslust downloaden könne. Denn sowie die Polizei bei ihm klingele, müsse er nur sagen, dass er jüdisch sei, und dann werde nicht weiter gegen ihn ermittelt.

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