Meine Waffen, deine Waffen

Vergangene Woche warnte Mitchel McLaughlin, Vorsitzender der republikanisch-nationalistischen Sinn Féin, noch: Sogar eine symbolische Geste der IRA zur Entwaffnung würde die Spannungen innerhalb der Organisation gefährlich verschärfen. Tags darauf hob die Polizei IRA-Waffenverstecke in Nordirland und in der irischen Republik aus.

Bis zum 10. März soll eine zehnköpfige, protestantisch-katholische Regierung für Nordirland gebildet werden. Aber da gibt es ein Problem: David Trimbles Ulster Unionist Party, größte protestantisch-loyalistische Partei, will sich nicht an der Regierung beteiligen, bevor die IRA nicht mit der Entwaffnung beginnt. Denn in der Administration sollen auch zwei Mitglieder der IRA-nahen Sinn Féin sitzen. Weil aber wegen des Ergebnisses der Wahlen zum nordirischen Parlament keine Vertreter der protestantischen paramilitärischen Gruppen in dem Gremium sitzen sollen, steht deren Entwaffnung derzeit nicht zur Debatte. Die IRA aber weigert sich, einseitig abzurüsten - unter anderem mit dem Verweis auf sogenannte Strafaktionen von loyalistischen Paramilitärs. Sie hat zudem einige hochrangige Mitglieder an die sogenannte Real IRA und die Continuity IRA verloren, zwei Organisationen, die sich gegen den IRA-Waffenstillstand und die Zustimmung Sinn Féins zum Karfreitags-Friedensabkommen wenden. Die Real IRA wird mit dem Autobombenanschlag im nordirischen Omagh in Verbindung gebracht, der im vergangenen August 29 Todesopfer forderte.