Die Mausis veröffentlichen mit »In einem blauen Mond« ihr erstes Album

Umarmte Aussichtslosigkeit

»In einem blauen Mond«, das Debütalbum der Mausis, ist ein süßtrauriges und vielschichtiges Singer-Songwriter-Album geworden. Musikalisch reicht es von Pop über Folk bis hin zu Country, Die-Nerven-Gitarrist Max Rieger hat es produziert und Dirk von Lowtzow ist auch dabei.

Sechs Jahre nach ihrem genialen Auftritt beim Berliner Popkultur-Festival und einer EP veröffentlichen Die Mausis nun ihr erstes Album. »In einem blauen Mond«, produziert von Die-Nerven-Gitarrist Max Rieger, ist ein süßtrauriges und vielschichtiges Singer-Songwriter-Album geworden. Musikalisch reicht es von Pop über Folk bis hin zu Country, Johnny-Cash-Kontrabass inklusive.

Wer von nervenaufreibendem Optimismus die Schnauze voll hat, sollte »In einem blauen Mond« hören. 

»Wir bringen es in Ordnung«, versprechen Stella Sommer und Max Gruber alias Drangsal gleich zu Beginn des Albums. Im Verlauf sinnieren sie über Finanzanlagen in Käse (mit Gastmusiker Dirk von Lowtzow), kategorisieren große und kleine Ängste und erkennen die grundsätzliche Sinnlosigkeit des Lebens an. Das klingt schön, schwermütig und albern.

Trotz aller Albernheit strahlt die Musik aber doch Ernsthaftigkeit aus und ergeht sich nicht in Nonsens. Mehr noch: Die Mausis geben Sicherheit, wenn es mal nicht so gut läuft.

Sinnieren über Finanzanlagen in Käse: Die Mausis

Sinnieren über Finanzanlagen in Käse: Die Mausis

Bild:
Miguel Martín Betancor

Wer von nervenaufreibendem Optimismus die Schnauze voll hat, sollte »In einem blauen Mond« hören. Sommer und Gruber umarmen Aussichtslosigkeit und Unzulänglichkeit, ganz illusionslos und ohne Scham: »Jede Woche ist gleich schlimm / Das weißt du doch auch / Streng dich nicht an / Alles nimmt seinen Lauf / Jeder Tag ist gleich schlimm / Du hast keine Wahl / Tu’s oder lass es bleiben / Es bleibt eine Qual«.

Der schönste und letzte Song der Platte heißt »Am Ufer der Zeit«. Er beginnt mit federnden Akkorden und entwickelt sich zu einem zwischen Euphorie und Melancholie pendelnden Abschiedsgruß: »Ich wart auf dich / Am Ufer der Zeit / Kommst du vorbei / Gib mir Bescheid / Tanz mit mir / An den Rand des Verderbens / Und wir sterben zu zweit / Ich bin bereit nach diesem Lied ist es so weit / Nimm dir meine Hand und tanz mit mir / Wir sterben zu zweit«. Ein Abschiedslied, das, wenn es Gerechtigkeit gäbe in dieser Welt, der Sommerhit dieses Jahres sein müsste.


Albumcover

Die Mausis: In einem blauen Mond (­Käsescheiben)