Die Rauers: Das letztgeborene Küken hat nicht überlebt

Fischadler-Soap: Tod des Kükens

Als es immer dramatischer um das kleine Küken der Fischadler-Familie Rauer steht, genehmigt das Verteidigungsministerium eine Rettungsmission. Doch jede Hilfe kommt zu spät.

»Minsten er død«, der Kleinste ist gestorben. Mit diesen Worten bestätigte der Biologe Rune Aae, was von der Rauer-Community schon befürchtet worden war. Das zuletzt geschlüpfte Küken der Fischadler­familie Rauer war von Anfang an deutlich kleiner als seine Geschwister gewesen, mutmaßlich weil es ein ­Junge war – bei Fischadlers sind die Weibchen nämlich viel größer als die Männchen.

Zunächst hatte dieser Größenunterschied keine Auswirkungen gehabt, der Kleinste trottete, so gut es ging, neben seinen Schwestern im Nest umher und erst nach einiger Zeit fiel auf, dass er bei der Essensverteilung meist bis zum Schluss warten musste.

Was zu großen Sorgen bei den Rauer-Fans führte: Userin Fatemeh erzählte beispielsweise, dass sie ­akribisch zähle, wie viele Bissen Fisch er täglich abbekomme, und war ­damit offensichtlich nicht die Einzige. User Øyvind schaute dagegen täglich die Wettervorhersagen, denn bei windigem Wetter haben Fischadler kaum Chancen, Beute zu ­fangen.

Die älteste Schwester hatte ihn jedes Mal, wenn er auch nur versuchte, in die Nähe von Frau Rauer zu stapfen, mit dem Schnabel am Nacken gepackt, ihm außerdem Flaumfedern ausgerissen, auf seinen Körper eingehackt und einmal sogar versucht, ihn aus dem Nest zu stoßen.

Und dann setzte am Freitag exakt dieses windige Wetter ein. Das ­Miniküken, für das sich der Name Minstemannen, kleiner Mann, durchgesetzt hatte, ging bei der Fütterung fast leer aus. Die älteste Schwester hatte ihn jedes Mal, wenn er auch nur versuchte, in die Nähe von Frau Rauer zu stapfen, mit dem Schnabel am Nacken gepackt, ihm außerdem Flaumfedern ausgerissen, auf seinen Körper eingehackt und einmal sogar versucht, ihn aus dem Nest zu stoßen. Samstag gab es für alle nichts zu fressen, am nächsten Tag lieferte Herr Rauer zwar wieder Fisch, aber der Kleinste war schon zu schwach, um wenigstens in die Nähe seiner ihn ohnehin ignorierenden Mutter zu gelangen.

Das war der Moment, in dem Rune Aae genug hatte. Er bat beim Verteidigungsministerium um die Erlaubnis, das Küken aus dem Nest zu holen, die auch prompt erteilt wurde. Die sofort mit einem Boot zur Insel übersetzende Rettungscrew kam rund eine halbe Stunde zu spät.

Bei den Fans ist die Trauer um den Kleinsten groß, Aae betont aber, dass das kleine Küken sich als Erstgeborener bei Nahrungsmangel genau so verhalten hätte wie die große Schwester.

Zur Webcam: https://www.nrk.no/piip/