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Die nach dem Antisemiten Heinrich von Treitschke benannte Straße im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf
2025/03 Daniel Eliasson, Die Grünen im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf, im Gespräch über die Umbenennung der Treitschkestraße

»Geprägt durch die Stahlhelm-CDU«

Im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf hat die CDU bis zuletzt versucht, die bereits beschlossene Umbenennung der Treitschkestraße noch zu verhindern. Heinrich von Treitschke (1834–1896) gilt als einer der Begründer des modernen deutschen Antisemitismus. Die »Jungle World« sprach mit Daniel Eliasson, dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung.
Birgit und Horst Lohmeyer
2025/02 Birgit Lohmeyer aus Jamel im Gespräch über die dörfliche Neonazi-Szene

»Wir haben die ganze Nacht durchgewacht«

Im kleinen mecklenburgischen Dorf Jamel wohnen zahlreiche Rechtsextreme. Dort organisieren Birgit und Horst Lohmeyer seit 2007 das Festival »Jamel rockt den Förster«, um der politischen und kulturellen Dominanz Rechtsextremer in der Region entgegenzuwirken. In der Silvesternacht wurde das Ehepaar von Neonazis bedroht. Die »Jungle World« sprach mit Birgit Lohmeyer über den Vorfall und die Lage in Jamel.
APPD-Button mit dem Spruch "Arbeit ist Scheiße!"
2025/01 Jan von der APPD im Gespräch über das Programm der »Partei des Pöbels und der Sozialschmarotzer«

»Wir sagen: Scheiß drauf!«

1981 gründeten zwei junge Punks in Hannover die Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands. Heutzutage hat sie eigenen Angaben zufolge mehrere Hundert Mitglieder und tritt gelegentlich bei Kommunalwahlen an. Die »Jungle World« sprach mit Jan, dem Ersten Beisitzenden im Bundesvorstand der APPD über das Programm der »Partei des Pöbels und der Sozialschmarotzer«.
Über den Krimmler Tauern in den Alpen nach Italien. Vom Verein Alpine Peace Crossing organiserte Gedenkwanderung im Jahr 2021
2024/51 Vertreter:innen des Vereins Alpine Peace Crossing im Gespräch über die Flucht europäischer Juden 1947

»Sie wollten nach Israel«

Der »Verein für aktive Gedenk- und Erinnerungskultur – Alpine Peace Crossing« (APC) erinnert an einen wenig bekannten Teil der Nachkriegsgeschichte, als zahlreiche europäische Juden versuchten, nach Israel zu fliehen. Die »Jungle World« sprach mit Matthias Schreckeis, Eva Bammer, Jakob Gruber und Nadine Tauchner von APC über dessen Arbeit.
Die Bezahlkarte »bedeutet eine soziale Exklusion von geflüchteten Menschen«. Demonstration gegen die Bezahlkarte in Hamburg, 10.8.2024
2024/50 Emily Barnickel, Flüchtlingsrat Berlin, im Gespräch über die Einführung der Bezahlkarte

»Ohne Bargeld sind Flüchtlinge im Nachteil«

Der Senat hat sich geeinigt: Die Bezahlkarte für Flüchtlinge soll nun auch in Berlin eingeführt werden. Zukünftig sollen Asylbewerber über diese Karte staatliche Leistungen erhalten. Mit der Karte können sie in Geschäften bezahlen, aber nur maximal 50 Euro Bargeld pro Monat abheben. Zunächst gilt diese Regel für ein halbes Jahr, dann soll das Konzept überprüft werden. Die »Jungle World« sprach mit Emily Barnickel vom Flüchtlingsrat Berlin über die Lage von Flüchtlingen in Berlin.
Rosa Jellinek hinter einem Mikrofon
2024/49 Rosa Jellinek, politische Bildnerin und queere Jüdin, im Gespräch über Hamas-Anhängerinnen auf angeblich feministischen Demos

»Alle Themen werden vereinnahmt«

Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung der ­Gewalt an Frauen. Weltweit wird gegen Femizide, Misshandlungen und Vergewaltigungen protestiert. In Berlin aber setzte eine als ­feministisch angekündigte Demonstration ein anderes Thema – die Sympathie für die Terrororganisation Hamas. Die »Jungle World« sprach darüber mit Rosa Jellinek, die sich als queere Jüdin gegen Antisemitismus in der LGBT-Szene einsetzt.
Viele fordern die Streichung des §218
2024/48 Nicola Völckel, Leiterin einer Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle der Arbeiterwohlfahrt, im Gespräch über die Legalisierung von Abtreibungen

»Es wird für längere Zeit keine zweite Chance geben«

Abtreibungen sind in Deutschland nach dem Paragraphen 218 des Strafgesetzbuchs verboten. In den ersten zwölf Wochen bleibt sie jedoch straffrei, wenn die Schwangere eine Beratung wahrnimmt und eine Wartefrist einhält. Nun haben Abgeordnete der SPD, Grüne und Linkspartei einen Gesetzentwurf im Bundestag zur Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen vorgelegt. Die »Jungle World« sprach mit Nicola Völckel, die in Essen eine Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle der Arbeiterwohlfahrt (AWO) leitet.
Stella Leder bei einer Diskussion
2024/47 Stella Leder, Geschäftsführerin des Instituts für neue soziale Plastik, im Gespräch über die neue Jüdische Kunstschule in Berlin

»Ein Raum für freie künstlerische Entfaltung«

Im derzeitigen Wintersemester hat die Jüdische Kunstschule in Berlin ihre Arbeit aufgenommen. Das Pilotprojekt in Kooperation mit der Universität der Künste (UdK) soll ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen und einen Ort für israelische, jüdische und antisemitismuskritische Studierende und weitere Interessierte sein. Die »Jungle World« sprach mit der Geschäftsführerin des Instituts für neue soziale Plastik, Stella Leder, die das Projekt initiiert hat.
»Extremistische Organisation«. Queer-Fahne vor der Russischen Botschaft in London
2024/45 Dmitrij, Moskauer Besucher von Schwulenclubs, im Gespräch über staatliche ­Repressionen gegen queere Menschen in Russland

»Von der offenen schwulen Szene ist nichts geblieben«

Am Abend des 11. Oktober, dem internationalen Coming Out Day, drangen Polizeieinheiten in die beiden Moskauer Clubs Zentralstation und Drei Affen ein. Offiziell ging es bei dem Einsatz um die Suche nach Drogen, tatsächlich dürfte es sich um eine gezielte Einschüchterung der Besucher:innen wegen ihrer sexuellen Orientierung gehandelt haben. Dmitrij ist ehema­liger Journalist unabhängiger Medien und Moskauer Besucher von Schwulenclubs. Die »Jungle World« sprach mit ihm über die Auswirkungen staatlicher Repressionen auf queere Menschen in Russland.
Kamil Majchrzak: »Der berührendste Moment für uns war, an dem Umzug der neuen Torarolle vom Bebelplatz zur Synagoge teilzunehmen«
2024/43 Kamil Majchrzak, Initiator der Berliner Mahnwachen gegen Antisemitismus, im Gespräch über seine Erfahrungen seit dem 7. Oktober

»Wir werden regelmäßig beleidigt«

Seit Oktober 2023 organisiert eine Gruppe in Berlin an jedem 7. Tag eines Monats Mahnwachen gegen Antisemitismus. Sie erinnern an das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 und fordern die Freilassung der Geiseln. Die »Jungle World« sprach mit dem Initiator der Mahnwachen, Kamil Majchrzak, polnisch-deutscher Jurist und Mitglied beim Vorstand des Polnischen Verbands ehemaliger politischer ­Häftlinge der NS-Gefängnisse und Konzentrationslager.
Hammer, Sichel, Wassermelone. Israelfeindliche Demo am Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg, 6. Oktober 2024
2024/42 Linus Kebba Pook von der Monitoring-Stelle Democ im Gespräch über die israelfeindliche Gruppe Masar Badil

»Die Grenzen der Solidarität ausweiten«

Die Monitoring-Stelle Democ hat eine Dokumentation über die israelfeindliche Organisation Masar Badil (Arabisch für »Alternativer Weg«) veröffentlicht. Die in Madrid gegründete Gruppe organisiert seit 2020 Konferenzen, Demonstrationen und Online-Seminare für ein internationales Publikum. Eines der Gründungsmitglieder ist Democ zufolge der in Berlin lebende Zaid »Abdulnasser« T., der als Koordinator des mittlerweile verbotenen Netzwerks Samidoun galt. Die »Jungle World« sprach mit Linus Kebba Pook von Democ über die Gruppe.
Jean Malaquais war gebürtiger Pole, hatte seine Papiere verloren und lebte in Paris, als der Krieg ausbrach
2024/41 Nadine Püschel, Übersetzerin, im Gespräch über ihre Übersetzung des Romans »Planet ohne Visum«

»Malaquais erzählt von Mitläufertum, aber auch von Widerstand«

Angesiedelt im von den Deutschen besetzten Marseille der frühen vierziger Jahre, entwirft Jean Malaquais’ 1947 veröffentlichter ­Roman »Planet ohne Visum« ein facettenreiches Gesellschafts­panorama, das von der Kritik überschwenglich gefeiert wurde. Die »Jungle World« sprach mit der Berliner Übersetzerin Nadine Püschel, auf deren Initiative der Roman 75 Jahre nach der französischen Erstausgabe auf Deutsch erschien.
Kundgebung mit Spruchband "One genocide does not justify another"
2024/39 Levi Salomon, Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus, im Gespräch über antiisraelische Proteste in Deutschland

»Die Welle ist abgeebbt – außer in Berlin«

Seit 2008 beobachtet und filmt das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA) antiisraelische Demonstrationen in ganz Deutschland. Deren Zahl hat nach den Massakern der Hamas und ihrer Verbündeten am 7. Oktober in Israel stark zugenommen. Die »Jungle World« sprach mit Levi Salomon, dem Sprecher, Geschäftsführer und Koordinator des JFDA.
Menschen, die cornern
2024/37 Thomas Lengefeld vom Hamburger Club Hafenklang im Gespräch über dessen ­finanzielle Schwierigkeiten

»Das Cornern ist die neue Ausgehkultur«

Der Hamburger Club »Hafenklang« ist seit 25 Jahren für Konzerte bekannt. Auch weniger bekannte Bands können dort auftreten. Anfang August gab der Betreiberverein bekannt, dass er Zehntausende Euro Verlust gemacht habe. Eine Spendenkampagne wurde begonnen, um den Club zu retten. Die »Jungle World« sprach mit Thomas Lengefeld vom Hafenklang über das Crowdfunding und darüber, wie es weitergehen soll.