Über »Cosas Raras« von Rolando Bruno

Meister des Cumbia Trash

Musikrezension Von Moritz Maurer

Rolando Brunos neues Album »Cosas Raras« (»Seltsame Dinge«) wurde wie schon »Bailazo« (2015) und »El Mundo Está Cumbiando« (2019) mit seiner Band Grupo Arévalo eingespielt und ist am 14. Juni als Kooperation der Labels Peace & Rhythm, Electric Cowbell und DJ Cajon Records erschienen.

In der lateinamerikanischen Musikszene ist es keine Seltenheit, dass Elemente der Latin Music erfolgreich mit Einflüssen der globalen Populärkultur vermischt werden. Gruppen wie die Meridian Brothers haben damit immer größeren Erfolg in Europa und Nordamerika.

Solch ein Erfolg ist auch einem Musiker mit beeindruckenden Koteletten, dünnem Oberlippenbart und markanter Topffrisur zu wünschen, der seit einigen Jahren immer wieder durch Europa tourt – Rolando Bruno, der argentinische Meister des Cumbia Trash. Die Cumbia ist ein kolumbianischer Musik- und Tanzstil, der Einflüsse der Musik ehemaliger afrikanischer Sklavinnen und Sklaven mit indigenen und hispanischen Einflüssen verbindet und sich in weiten Teilen Lateinamerikas großer Beliebtheit erfreut.

Während auf Brunos früheren Veröffentlichungen seine Garage-Punk-Anfänge in der Band Los Peyotes noch deutlich durchklingen, ist das neue Album sowohl poppiger als auch abwechslungsreicher geworden. 

Brunos neues Album »Cosas Raras« (»Seltsame Dinge«) wurde wie schon »Bailazo« (2015) und »El Mundo Está Cumbiando« (2019) mit seiner Band Grupo Arévalo eingespielt und ist am 14. Juni als Kooperation der Labels Peace & Rhythm, Electric Cowbell und DJ Cajon Records erschienen. Während auf Brunos früheren Veröffentlichungen seine Garage-Punk-Anfänge in der Band Los Peyotes noch deutlich durchklingen, ist das neue Album sowohl poppiger als auch abwechslungsreicher geworden. Es gibt etwas weniger verzerrt wabernde Gitarren, dafür schöpft das Album aus einem breiten Fundus lateinamerikanischer und globaler Einflüsse.

Auch zeitlich sind die sechziger und frühen siebziger Jahre nicht mehr Hauptbezugspunkt der Musik – die aber dennoch weiterhin retro klingt. Die erste Singleauskopplung »Merentrash« etwa ist eine Hommage an den merenrap, die Partymusik dominikanischer Einwanderer:in­nen im New York der Achtziger.

Diese Mischung »seltsamer Dinge« klingt damit zwar nicht so sehr aus einem Guss wie die Vorgänger, die neuen Exzentrizitäten zu hören, macht aber mindestens ebenso viel Spaß.

Rolando Bruno: Cosas Raras (Peace & Rhythm/ Electric Cowbell/DJ Cajon Records)