Leninabad umkämpft

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Gerade einmal eine Woche konnten sich die Aufständischen in Tadschikistan halten; Mitte vergangener Woche wurden sie dann von Regierungstruppen besiegt. Knapp tausend bewaffnete Kämpfer unter dem Kommando des früheren Ministerpräsidenten Abdumalik Abdulladschanow und des ehemaligen Generals Machmud Chuderberdschew hatten zuvor die im Norden Tadschikistans gelegene Stadt Chodschent teilweise eingenommen. Bei den einwöchigen Gefechten sollen nach Regierungsangaben mehr als 200 Menschen getötet und über 500 verletzt worden sein. Abdulladschanow war nicht an dem zum Jahreswechsel 1996/1997 geschlossenen Friedensabkommen, das einen mehrjährigen Bürgerkrieg mit knapp 100 000 Toten beendet hatte, beteiligt worden. Seitdem kämpft er zusammen mit mehreren ehemaligen Generälen gegen die Staatsführung unter Staatspräsident Enomali Rochmonow und Regierungschef Jachjo Asimow, die dem regierenden Bündnis islamistischer und postkommunistischer Parteien vorstehen. Unterstützt wird Abdulladschow dabei offensichtlich von den Regierungen der Nachbarstaaten Afghanistan und Usbekistan. Zwar bestreitet die afghanische Taliban-Regierung offiziell jeden Kontakt zu dem ehemaligen Regierungschef, doch sollen nach Angaben internationaler Hilfsorganisationen bei den Kämpfen um Chodschent mehrere Taliban-Kämpfer festgenommen worden sein. Usbekistan scheint den Aufständischen vor dem Angriff auf Chodschent die Passage durch Teile des Landes erlaubt zu haben.

Trotz der Niederlage der Aufständischen in der vergangenen Woche wird in Tadschikistan weiter gekämpft: Nachrichtenagenturen meldeten am Wochenende Feuergefechte aus der ebenfalls im Norden gelegenen Region Leninabad.