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Nichts wird sein wie zuvor, hieß es nach dem 11. September. Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit, denn tatsächlich bleibt zunächst das meiste so, wie es ist. Die Jungle World erscheint auch in dieser Woche pünktlich am Mittwoch, und wie immer gingen die MitarbeiterInnen am Montag mit den üblichen Augenringen nach Hause.

Dennoch haben die Ereignisse bei uns tiefe Spuren hinterlassen, die sich durch die gesamte Zeitung ziehen. Nicht nur im Thema, sondern auch auf den folgenden Seiten beschäftigen sich die Ressorts mit den Reaktionen auf die Terroranschläge.

So wird im Inland die Haltung der autoritären deutschen Linken kritisiert, während sich die Antifa dem Amerika-Hasser Ussama bin Mahler und seinen Kameraden von der NPD widmet. In der Festung Europa nutzen hingegen die Innenminister die Gunst der Stunde, um ihre neuen Sicherheitsgesetze zu präsentieren. Die Hauptstadt-Redaktion hat in Ostberlin eine nicht repräsentative Umfrage durchgeführt, die zu erstaunlichen Ergebnissen führte. Amerikaner gelten dort als eine Kuchensorte.

Die Disko mit zahlreichen Diskussionsbeiträgen übernimmt in dieser Ausgabe das Dossier.

Auch im Ressort Internationales bestimmen die Folgen der Anschläge die Themen. Die algerische Regierung will sich der Anti-Terror-Koalition anschließen, während die ehemaligen Sowjetrepubliken in Zentralasien sich noch entscheiden müssen und Israel erst gar nicht gefragt wird. Robert Kurz beschäftigt sich anschließend mit dem Terror der Ökonomie und der Weltmachtfrage.

Im Dschungel kommentiert für die Subtropen der Herausgeber der Zeitschrift Multitudes aus Paris die Ereignisse. Er fragt nach den Folgen für die Antiglobalisierungsbewegung. Auf der Medienseite schreibt Burkhard Schröder über elektronische Kriegsführung. Auf der Junk Word darf Ronald Reagan noch einmal den Freiheitskampf des afghanischen Volkes bejubeln. So viel zu den Themen dieser Ausgabe. Was nächste Woche geschehen wird, wissen wir noch nicht. Nur eines ist sicher: Nichts wird bleiben, wie es ist.