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Deutsche zuerst

Radioquote. Beinahe wünscht man sich, dass sie doch endlich eingeführt wird, die deutsche Radioquote. Einfach schon deswegen, weil man die ewigen Diskussionen über sie nicht mehr ertragen kann. Pünktlich Mitte Oktober stehen die ersten Schoko-Nikoläuse in den Regalen, damit man weiß, dass bald Weihnachten ist, und immer wenn die Popkomm ansteht, kehrt jährlich diese saudämliche Diskussion wieder, die sich immer um dasselbe dreht. Und sie wird von Jahr zu Jahr wirklich nicht besser.

Dieses Mal will die Initiative »Musiker in eigener Sache« sich »für eine Quote für Musik aus Deutschland« stark machen. Deswegen hat sie für ihr Anliegen schon mal eine Menge Unterschriften gesammelt. Vorneweg die von Heinz Rudolf Kunze. Und gerade das ist ja das Schlimme an diesen deutschen Radioquoten-Diskussionen: Es sind immer noch dieselben alten Deppen, die sich für die Quote stark machen. Reinhard Mey und Udo Lindenberg, auch nicht gerade taufrisch und auch nicht wirklich zurechnungsfähig, sind schließlich auch mit von der Partie.

Doch auch ein paar Jüngere gesellen sich zur Altherrenriege. Max Herre, der ehemalige Rapper vom Freundeskreis, ist für die Quote, seine Freundin Joy Denalane auch, ebenso wie Jan Eißfeldt von den Absoluten Beginnern, der sich allerdings schon des öfteren für mehr deutschsprache Popmusik in deutschen Radios ausgesprochen hatte. Und Xavier Naidoo darf auch nicht fehlen.

Damit die Forderung nach der deutschen Radioquote auch noch in einem würdigen Rahmen vorgetragen werden kann, wird es auf der Popkomm zu einer Pressekonferenz der »Musiker in eigener Sache« kommen. Auf das Ergebnis des Gesprächs sind wir nicht gespannt.

Fritz ist tot

Helge Schneiders Katze. Seinen größten Hit hatte Helge Schneider mit seinem Song »Katzeklo« im Jahr 1993. Dieser war eine Hommage an seine Katze Fritz, die auch das Plattencover zierte. Doch traurigerweise ist nun Fritz im Alter von 13 Jahren letzte Woche aus dem 4. Stock der Berliner Wohnung der Tochter Helge Schneiders gestürzt. Wir trauern um ihn.

Geheimnis gelüftet

Frauenhandtaschen. Was eigentlich machen Frauen, wenn sie zu zweit gemeinsam auf die Toilette gehen, dort so lange? Diese Frage wird Männer wohl ewig beschäftigen. Genauso ein Klassiker ist die Frage danach, was Frauen immer in ihren Handtaschen mit sich schleppen. Eine britische Studie ging der Sache nun nach und enthüllte, dass der Inhalt von Handtaschen vor allem eines ist: äußerst wertvoll. Dinge im Wert von durchschnittlich 848 Euro befänden sich demnach angeblich in Handtaschen.

Im Auftrag einer Versicherungsgesellschaft wurden 1 700 Frauen nach dem Inhalt ihrer Handtaschen befragt. Zum Vorschein kamen im Durchschnitt 73 Euro Bargeld, Make-Up im selben Wert, Parfüm für 58 Euro, eine Sonnenbrille im Wert von 73 Euro und anderer Krempel. Am billigsten war eine Haarbürste für acht Euro, am teuersten das Handy, das mit durschschnittlich 292 Euro veranschlagt wurde.

Der Letzte der Guten

Zum Tod von Johnny Ramone. Das ist schon ziemlich hart: Innerhalb von drei Jahren wurden die Mitglieder der Ramones einfach ausgelöscht. Zuerst starb Joey, Joey Ramone, der 2001 vom Lymphdrüsenkrebs dahingerafft wurde. Ein Jahr später erwischte es Dee Dee, der den klassischen Rock’n’Roll-Tod starb und das Opfer einer Überdosis wurde. Und jetzt hat sich auch noch Johnny Ramone, der Gitarrist der Band, dem Prostatakrebs geschlagen geben müssen, der seit fünf Jahren in seinem Körper wütete.

Wer und was die Ramones waren, dürfte jedem klar sein. Sie waren echte Revolutionäre der Popmusik, die Begründer des Punk und wahre Teenage-Prolls. Als sie sich im Jahre 1974 gründeten, bildeten sie die perfekte Antithese zu all dem Kunstrockgeschmeiß, das in den Siebzigern sein Unwesen trieb. Andere wollten beweisen, dass Rock’n’ Roll so wertvoll wie eine Fuge von Bach sein kann, die Ramones haben auf die Fuge von Bach lieber einen gelassen. »Gabba Gabba Hey!« wurde zu ihrem Schlachtruf und war vielleicht eine der vernünftigsten Äußerungen, die man je von ihnen zu hören bekam.

Das Prinzip der Ramones war denkbar einfach. All den Bands um sie herum konnte es kaum ausufernd genug in ihren Songs sein, den Ramones dagegen nicht knapp und präzise genug. In zwei Minuten war bei ihnen alles gesagt, und so wie es gesagt wurde, war es gut. Johnny Ramone spielte dabei immer eine äußerst schnelle Gitarre, schnell und simpel, Soli waren natürlich bei Strafe verboten.

Wie es sich für einen echten Antihelden gehört, fiel Johnny, der wie alle bei den Ramones ausschließlich Jeans und Lederjacke trug, ansonsten gerne übel auf. Bevorzugt tat er sich mit reaktionären Sprüchen hervor. Er, der Punk, der eigentlich ein Wertezersetzer sein müsste, bekannte sich zu Amerika und tat so, als wäre er glühender Nationalist. Auch machte er kein Geheimnis daraus, dass er Ronald Reagan, den die New Yorker Punk-Intellektuellen und die aufrechten Popliberalen hassten, bewunderte und verehrte. Johnny war eben ein komischer Vogel, er war einer der Besten.