Alles wird schlechter, weil …

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… sich das SPD-Präsidium mit Rudi Völler solidarisiert, weil Edmund Stoiber das auch tut und Guido Westerwelle erst recht, und auch weil Peter Struck, bei n-tv zum Thema »Werden unsere Soldaten im Ausland verheizt?« befragt, anfängt zu singen: »Es gibt nur ein’ Rudi Völler!«

Alles wird noch viel, viel schlechter, weil Edmund Stoiber sein Diktum auch noch begründet: »Diese Häme, dieses In-den-Dreck-Ziehen und dafür auch noch Geld bekommen, das muss ein Ende haben.« Struck sagt, die Kritiker redeten »eine Häme, eine Scheiße«. Und auch der Kanzler wird deutlich: »Wenn ich könnte und dürfte, wie ich es gelegentlich mal wollte, dann würden wir uns alle freuen.«

Rudi »Scheißkram« Völlers Kalkül war einfach: Die von ihm betreute Mannschaft sollte nach dem schlechten Spiel gegen Island (0:0) und vor dem Spiel gegen Schottland (2:1) aus den Schlagzeilen gehalten werden, lieber hielt der Trainer seinen Kopf hin.

Völlers Kalkül ging zu gut auf. Der Wutanfall fiel auf dankbaren Boden.

Der frühere Export- und dreimalige Fußballweltmeister hat nämlich ein Problem. Superministers Reformen wirken so wenig wie Teamchefs Taktikvarianten, und des Trainers Verletzungssorgen entsprechen in etwa den Haushaltsnöten der Regierung. Nichts klappt, also muss durch Deutschland ein Ruck gehen. Jetzt krempeln wir die Ärmel hoch. Es geht gegen Nörgler, Neinsager, Kritikaster, die man früher Defätisten genannt hätte.

Deutschland packt’s an, und Peter Struck singt dazu.

martin krauss